Koordination der Umsetzung

Eine energetische Sanierung auf Quartiersebene erfordert nicht nur fundierte Quartierskonzepte, sondern auch eine dauerhafte Koordination ihrer Umsetzung. Die dafür nötige Prozesssteuerung ist ein eigenes Handlungsfeld. Ein Schlüssel zum Erfolg ist es, alle relevanten Akteursgruppen für die Ziele der energetischen Sanierung zu gewinnen. Die vorgesehenen Maßnahmen sollen im Verbund mit Kommunen, Bürgern, Wohnungsunternehmen, privaten Eigentümern, Stadtwerken und Interessenverbänden konkretisiert werden. Ein Sanierungsmanagement bietet die Möglichkeit, auch langfristige Prozesse zu begleiten.

Aufgaben des Sanierungsmanagements:

  • Gesamtkoordination,
  • Vernetzung der Akteure,
  • Bürgerbeteiligung,
  • Informations- und Öffentlichkeitsarbeit,
  • Projektmanagement/Qualitätsmanagement in der Maßnahmenumsetzung,
  • Beratung vor Ort,
  • Monitoring/Evaluation,
  • Integration in ein umfassendes kommunales Klimaschutzmanagement.

Auch das Sanierungsmanagement lässt sich durch das flexible KfW-Programm für den Bedarf in der jeweiligen Kommune passgenau zuschneiden. Eine eigenständige Organisation ist genauso möglich wie die Anbindung bei Stadtverwaltung, Stadtwerken, Sanierungsbeauftragten oder Wohnungsunternehmen.

Das Tätigkeitsfeld des Sanierungsmanagements im Rahmen der Energetischen Stadtsanierung ist sehr breit. Aufbauend auf lokalen Rahmenbedingungen und den Zielsetzungen des energetischen Quartierskonzepts sind mögliche Aufgabenfelder, notwendige Kompetenzen und angemessene Organisationsmodelle zu definieren.

Aufgabenfelder

Als zentrale Aufgabenfelder des Sanierungsmanagements erscheinen Kommunikation und Vernetzung. Entsprechend der lokalen Akteursstruktur kann dies von der Aktivierung von Eigentümern bis zur Moderation einer Steuerungsrunde kommunaler Akteure vielerlei Formen annehmen. Je nach Stadt und Zielsetzung des energetischen Quartierskonzepts kann es darüber hinaus eine Aufgabe sein, Maßnahmen zu präzisieren oder deren Umsetzung zu koordinieren.

Kompetenzen

Den Aufgabenfeldern entsprechend variieren auch die erforderlichen Kompetenzen des Sanierungsmanagements zwischen kommunikativer Fähigkeit zur Prozesssteuerung und energietechnischer Fachexpertise. Da häufig eine Kombination mehrerer Kompetenzen notwendig erscheint, liegt es nahe, das Sanierungsmanagement auf mehrere Schultern zu verteilen. Ein Sanierungsmanagement muss in diesem Sinne nicht alle Kompetenzen allein abdecken, sondern vielmehr bedarfsweise die richtigen Experten zur Hand haben und vor Ort verfügbare Ressourcen einbinden.

Organisationsmodelle

Organisatorisch lässt sich das Sanierungsmanagement möglicherweise an bestehende Strukturen anbinden oder in einer Partnerschaft bereits aktiver Akteure realisieren. Diese Organisationsmodelle erleichtern oft den Wissenstransfer und ermöglichen eine hohe Präsenz vor Ort. Es sollte zugleich jedoch auch die jeweilige Eigenständigkeit und thematische Neutralität des Sanierungsmanagements gewahrt werden. Das jeweils passende Modell ist in hohem Maße von den zu erreichenden Zielen und Zielgruppen abhängig. Sanierungsmanagements können über hohe personelle Identifikation oder auch über breite, das Aufgabenspektrum der Umsetzung abdeckende Teams zielführend sein.